Burnout vermeiden - Stress und stressbedingte Erkrankungen mit Akupunktur und chinesischen Arzneikräutern behandeln


Unsere Gesellschaft erwartet im Berufsleben so wie auch privat immer komplexere Fähigkeiten. Das Bild, dem wir entsprechen sollen oder auch wollen wird immer anspruchsvoller.
Oft sind gerade Menschen, die beruflich wie privat besonders engagiert sind, einem Dauerstress ausgesetzt. Die Ansprüche, die sie an sich selbst setzen, erhöhen den Druck.

Das trifft alle Bereiche, den Manager, die alleinerziehende Mutter, pflegende Angehörige, Lehrer und auch schon viele Kinder leiden durch den starken Leistungsdruck unter Stress.
Die Belastungsgrenze ist individuell verschieden.
Entscheidend ist auch die jeweilige Persönlichkeit. Manche Menschen haben besonders hohe Ansprüche an sich selbst, denen sie nicht genügen können, oder sie haben das Gefühl, sie werden nur dann anerkannt oder geschätzt, wenn sie besonders viel leisten.

Wenn dann trotz sehr großer Anstrengung die gebührende Anerkennung ausbleibt, führt das zu Frustration und noch mehr Anspannung.

Positiver Stress kann beflügeln und zu Höchstleistungen anspornen. Wenn aber nach einer Phase der Anspannung dauerhaft keine Entspannung erfolgt, dann macht Stress krank

 

Folgende Beschwerden werden häufig durch Stress ausgelöst:

  • Kopfschmerzen
  • Tinnitus
  • Hörsturz
  • Augenentzündungen
  • Magen- Darm-Beschwerden jeglicher Art
  • Verspannungen
  • Rückenschmerzen               
  • Herzrasen
  • Bluthochdruck
  • Schlafstörungen

Aus Sicht der chinesischen Medizin betrifft Stress = Anspannung zuallererst die Leber. Wie schon im vorhergehenden Artikel genauer beschrieben ist die Leber zuständig für den reibungslosen Ablauf aller energetischen Abläufe im Körper. Stress führt zu einer Stagnation der Leberenergie, was zahlreiche Symptome auslösen kann. Wenn die Leber sozusagen in Stress ist, äußert sich das meist in der für die Leber typischen Emotion : Zorn, Ärger. Es kann aber auch weniger dominant zu Frust und Gereiztheit führen.

 

Weil die Leberenergie die Neigung hat sich nach oben zu verbreiten, sind viele Symptome im oberen Teil des Körpers zu finden.

Kopfschmerzen, Bindehautentzündung, Bluthochdruck (man bekommt oft einen roten Kopf) Hörsturz...

Da alle Organsysteme miteinander in Beziehung stehen, wirkt sich der Stau der Leberenergie ( Leber-Qi) auch auf andere Organsysteme aus. In besonderer Beziehung steht die Leber zu Magen und Milz. Wenn die Leber, das Holz, die Erde angreift, Magen/ Milz ( chinesisch gesehen der gesamte Stoffwechsel, Verdauung) führt das zu zahlreichen Beschwerden.

Das kennen sicher viele Menschen, dass sich der Magen bei Stress förmlich zuschnürt. Zahlreiche Magenbeschwerden wie Sodbrennen und Völlegefühl haben aus chinesischer Sicht ihren Ursprung in einer Stagnation der Leberenergie.

Wenn man Stress hat neigen die meisten Menschen zusätzlich zu einer ungesunden Lebensführung.

 

Wenn das Holz die Erde angreift ( Verdauung, Stoffwechsel) hat man bevorzugt Appetit auf Süßes. Das entspannt die Erde, aber nur kurz.
Wenn der Blutzuckerspiegel abrupt wieder absinkt, führt es eher zum Gegenteil. Generell erzeugt ungesunde Ernährung ( zu viel Fleisch, zu viel Zucker, Fast Food) chinesisch gesehen Feuchtigkeit und Stagnation und schulmedizinisch gesehen Stoffwechselstörungen wie Diabetes, hohe Cholesterinwerte, Übergewicht...
Das alles belastet wie man sich vorstellen kann die Leber noch mehr und hindert sie an ihrer Aufgabe den freien Fluss der Energie zu sichern. Nichts anderes ist Entspannung.
Alkohol und Zigaretten entspannen die Leber vorübergehend, aber auf Dauer verstärken sie den Stress und den Teufelskreis.

Das System erhitzt sich zunehmend, Stagnation erzeugt Reibung, falsche Ernährung Alkohol und Zigaretten verstärken die Hitze. Das kann dazu führen, dass man völlig ruhelos wird, Herzrasen bekommt und nicht mehr schlafen kann.

Man kann die Spannung der Leber richtig bei der Pulsdiagnostik richtig fühlen. In der chinesischen Medizin fühlt man den Puls an verschiedenen Positionen und Tiefen und erlangt einen Eindruck von dem Energiezustand der inneren Organe.
Bei Anspannung fühlt sich der Puls ganz gespannt und hart an wie eine Klavier oder Bass-Saite.

Daher nennt man ihn auch saitenförmig.

Eine Leber Qi Stagnation ist mit Akupunktur und/ oder chinesischen Kräutern sehr gut zu behandeln.

 

Es wird der freie Fluss der Energie wieder hergestellt und gegebenenfalls werden die schon entstandenen Schäden an den Organen behoben.

 

Psyche und Körper sind in der chinesisch Medizin nicht getrennt. Es wird beides gleichzeitig behandelt. Indem ein körperliches Ungleichgewicht behoben wird, harmonisiert dies, die dadurch hervorgerufenen Emotionen gleichzeitig auch. Viele Patienten schlafen bei der Akupunkturbehandlung ein, weil endlich einmal die  Anspannung nachlässt.

 

Je länger ein Dauer - Stresszustand anhält um so mehr schädigt er die Nierenenergie. Das was man als Burnout bezeichnet ist aus Sicht der Chinesischen Medizin eine Erschöpfung der Nierenenergie.

 

Wenn die anderen Organsysteme überfordert sind, holen sie sich Energie von der Niere, der in der Chinesischen Medizin eine große Aufgabe zukommt. Sie ist quasi der Sitz der Lebensenergie, der Vitalität. Sie sorgt auch für die nötige Wärme um alle physiologischen Vorgänge zu unterhalten. Wie bei einem  Kessel auf dem Feuer sollte die Flamme gleichmäßig brennen. Nicht zu schwach, damit das Feuer nicht ausgeht, aber auch nicht so stark, dass der Inhalt verbrennt.

Bei einem Burnout brennt bildlich gesehen der Kessel ohne Inhalt und schädigt die Substanz. Es sind schon alle Kräfte verbraucht, aber das System ist außer Kontrolle und das Feuer kann nicht gelöscht werden. In diesem Stadium findet man keine Ruhe. Eine hektische übertriebene Aktivität setzt ein, aber zunehmend kann man sich nicht mehr konzentrieren, seinen Aufgaben nicht mehr gerecht werden. Auch von Familie und Freunden entfernt man sich dann oft, weil man den Zugang auch zu sich selbst verloren hat.

 

Dann geht irgendwann nichts mehr. Die Überaktivität schlägt um in totale Erschöpfung und oft in einen depressiven Zustand. Nachdem die Flamme einige Zeit lichterloh gebrannt hat, sind nun alle Vorräte erschöpft.

Natürlich kann man auch dann mit Chinesischer Medizin behandeln, aber in diesem Zustand dauert eine Behandlung wesentlich länger. Es geht dann ja nicht mehr „nur“ um einen energetischen Ausgleich oder Aufhebung einer Stagnation, sondern um das Auffüllen der Substanz.

In diesem Falle sind zusätzlich zur Akupunktur chinesische Kräuter meist unerlässlich. So wie man in auch kein kaltes Wasser auf einen brennenden Topf gießen sollte, darf man auch die Niere nicht so sehr kühlen, denn die Niere ist empfindlich gegen Kälte und sie ist ja schon geschädigt.  

 

Die Kunst der chinesischen Arzneimitteltherapie besteht darin, für jeden Menschen ein genau ausgeklügeltes individuelles Rezept zu erstellen, in dem in diesem Falle kühlende sowie tonisierende Kräuter in genau richtigem Maße vertreten sind.

 

Geschrieben von Ute Matzpreiksch-Lokies